Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise durch 100 Jahre BGV-Geschichte. Zu besonderen Erinnerungsorten, historischen Meilensteinen und zu den Menschen, die den BGV geprägt haben. Erleben Sie, wie der BGV Baden versichert und entdecken Sie das Engagement des BGV von der Gründung bis heute.
Alles beginnt mit acht Städten und einem gemeinsamen Ziel: Sicherheit in schweren Zeiten. Menschen brauchen Halt. Gemeinden brauchen eine starke Gemeinschaft. Weltkriege, Wirtschaftswunder, Wende, neues Jahrtausend – der BGV schreibt Geschichte mit Bürgernähe. Bis heute sind die Kommunen das Herzstück des Verbands.
Wir schreiben den Anfang der 1920er Jahre. Das Trauma und die dramatischen Folgen des Ersten Weltkriegs belasten das Leben. Die Hyperinflation treibt den Goldpreis auf bis zu unvorstellbare 86,81 Billionen Reichsmark pro Feinunze. Die Gemeinden können bei privaten Versicherern abgeschlossene Policen oft nicht mehr bedienen. Der rapide Währungsverfall macht Anpassungen unmöglich. Die Folge: Gemeinden sind auf „unverantwortliche Weise“ unterversichert. Was, wenn jetzt etwas Größeres passiert? Es muss gehandelt werden! Dringend erforderlich ist die „Errichtung einer eigenen auf den Grundsätzen der Gegenseitigkeit aufgebauten Feuerversicherungsanstalt“, heißt es in einem Gründungsdokument des BGV.
Ideengeber ist Dr. Erwin Mathias Ludwig Gugelmeier, energiegeladener Bürgermeister der südbadischen Industriestadt Lörrach und seit 1919 Präsident des Badischen Städtebundes. Er entwirft das Konzept einer gemeinsamen Versicherungsanstalt, genauer gesagt einer Mobiliarversicherung.
Bereits im Mai 1921 schlägt er diese Idee der Geschäftsführung des Badischen Städteverbands vor. Und er denkt weiter, will vereinen – will die neue Institution zusammen mit den Städten in Württemberg auf eine breite Basis stellen. Doch das Nachbarland startet fast zeitgleich eine eigene Initiative und gründet den Württembergischen Gemeinde Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (WGV). Ein Problem? Im Gegenteil. Das weckt auch in Baden noch mehr Interesse. Der Badische Sparkassen- und Giroverband in Mannheim macht sich für eine Beteiligung stark und versendet im Juni 1922 einen ersten Entwurf einer Satzung des „Zweckverbands Badischer Städte über die Versicherung stadteigener Fahrnisse gegen Feuerschaden“. Denn es ist nicht mehr die Zeit zu warten, bis alle Versicherungsverträge auslaufen. Der Badische Städteverband und Städtebund setzt eine Kommission ein, die ab November 1922 Gründungsrichtlinien konzipiert. Dann geht es Schlag auf Schlag: Die Richtlinien werden bereits im Januar 1923 verabschiedet, und am 27. März 1923 wird der Kommunale Feuerversicherungsverband Baden im Turmsaal des Mannheimer Rathauses ins Leben gerufen.
Den Gründungsvertrag unterschreiben zwölf Bürgermeister und Verwaltungsbeamte aus Bretten, Bruchsal, Eberbach, Heidelberg, Karlsruhe, Kehl, Mannheim und Pforzheim. Erster Vorsitzender wird der Mannheimer Bürgermeister Robert Ritter. Die getroffenen Vereinbarungen geben Rahmenbedingungen für die zukünftige Rückversicherung und Prämienpolitik vor. Wichtig dabei: Prämien werden niedriger angesetzt als die anderer Versicherungsgesellschaften. Dafür zeigt man sich im Schadensfall großzügig: Sollten die Rücklagen für einen großen Schadensfall einmal nicht ausreichen, einigt man sich darauf, dass alle Kommunen gemeinsam die benötigten Mittel aufbringen, nach dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe.
Ein Vorstand und ein ihm vorsitzender Verbandsdirektor führen den Verband. Im Vorstand vertreten sind die Städte, der Badische Sparkassen- und Giroverband und die Badische Girozentrale. Erster Direktor wird Wilhelm Beckert.
Und doch ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig: Die Reichsmark befindet sich im freien Fall. Versicherungssummen, an einem Tag abgeschlossen, sind am nächsten Tag schon überholt. So zeigen sich Kommunen wenig begeistert davon, ihre Versicherungsangelegenheiten neu zu regeln. Droht nach dem hoffnungsvollen Auftakt schon das Ende? Die Wende bringt die Einführung der Rentenmark im November. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: Ende 1923 verzeichnet der Verband bereits 45 Mitgliedsgemeinden. Am 1. Januar 1924 wird sein Sitz nach Karlsruhe verlegt und trägt seither den Namen Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV). Den Schwung will man nutzen und verstärkt die Mitgliederwerbung. Ein wichtiger Schritt, denn das wirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor schwierig. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt im Jahr 1924 für Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern 50 Goldmark, für Städte pro angefangene 50.000 Einwohner 100 Goldmark. Auch sind manche Bürgermeister und Gemeindeangestellte bereits für private Versicherungsunternehmen tätig und fürchten den neuen Wettbewerber. Wie kann da der BGV weiterwachsen? Die Lösung ist so clever wie einfach: persönliche Beratung und Service durch den Aufbau eines Netzwerks aus Vertretern. Und das geht schnell: Bereits zum Ende des zweiten Geschäftsjahres nehmen zwei hauptamtliche und 65 nebenamtliche Mitarbeiter Anträge an und wickeln Schadensfälle ab.
Anfang der 1930 Jahre. Ein neues Jahrzehnt bricht an. Die Nachwehen des ersten Weltkriegs liegen weit zurück. Doch der nächste, der historisch größte Abgrund tut sich auf, keine zwanzig Jahre später: der Zweite Weltkrieg. Die Besetzung des Elsass‘ durch deutsche Truppen weitet das Tätigkeitsgebiet des BGV räumlich zunächst aus. In Berlin gibt es längerfristige Planungen für eine Zusammenfassung von Elsass und dem Gau Baden. Am 5. Oktober 1940 beantragt der BGV die Zulassung für Versicherungsabschlüsse mit den elsässischen Gemeinden. Auf eine „kriegsbedingte Hemmung im Neugeschäft“ folgt Wachstum: Bis zum Ende des Jahres 1941 werden im Elsass rund 1.500 neue Versicherungsverträge mit einem Gesamtjahresbeitrag von etwas über 100.000 Reichsmark abgeschlossen, die sich 1942 verdoppeln. 1943 flaut das Engagement wieder ab.
1943 erreichen die alliierten Flächenbombardements Baden – mit gravierenden Folgen für den BGV. Zunächst werden aufgrund der Behinderungen im Eisenbahnverkehr und fortwährender Fliegerangriffe Buchhaltung und Registrierabteilung ab Herbst 1943 zur Sicherung ins nahegelegene Malsch verlegt. Nur so können die unersetzlichen Unterlagen gesichert werden. Das geschieht in weiser Voraussicht: Am 27. September 1944 fallen fast 140.000 Brandbomben auf Karlsruhe. Das Verwaltungsgebäude des BGV in Karlsruhe wird dem Erdboden gleich gemacht. Ersatzräume sind in der zerstörten Stadt nicht mehr verfügbar. Die Geschäftsführung, die Abteilungen Feuer-, Einbruchdiebstahl- Haftpflicht- und Kraftfahrzeugversicherung, Kautionsversicherung sowie die gesamte Schadensbearbeitung finden ein neues Zuhause in einer Schule in Bühlertal. Lediglich die Unfallabteilung bleibt in der Fächerstadt: Ein BGV-Beamter bietet dafür ein Zimmer in seiner Wohnung in der Weltzienstraße an.
Am 4. April 1945 rückt die französische Erste Armee in Karlsruhe ein. Die Fächerstadt wurde kampflos geräumt und liegt in Trümmern. Nach dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland am 8. Mai 1945 wird Josef Heinrich vom französischen Stadtkommandanten zum kommissarischen Bürgermeister ernannt. Im Juli 1945 übernehmen die US-Streitkräfte die Stadt.
Die BGV-Angestellten sind inzwischen alle zurückgekehrt. Bereits am 21. August 1945 besitzt der Verband eine neue, vorläufige Adresse im ehemaligen Musterraum der Nähmaschinenfabrik vorm. Haid & Neu in der Karl-Wilhelmstraße 44-48. Dort ist es schon bald zu eng, weswegen man in der nahegelegenen Gerwigstraße zusätzlich ein teilmöbliertes Zimmer einer Privatwohnung anmietet.
Dann die Erleichterung: Das Städtische Quartier- und Wohnungsamt weist dem BGV fünf Monate später 13 Zimmer plus Hausmeisterwohnung in der Bismarckstraße 51a zu. Das Haus ist zwar beschädigt, dafür aber möbliert. Um anfallende Reparaturen muss sich der BGV selbst kümmern – das Dach ist kaputt, Pappe ersetzt Fensterscheiben. Keine leichte Aufgabe, Baumaterialien sind wie vieles andere kaum zu bekommen.
Als der Vormieter des Gebäudes, der Badische Sportbund, seine Ansprüche geltend macht, steht der nächste Umzug an.
Zunächst plant man einen Neubau auf dem Trümmergrundstück in der Wendtstraße. Das gilt jedoch vorerst als beschlagnahmt, bis die Umstände des Kaufs abschließend geklärt sind. Diese Prüfung dauert mehrere Jahre. Am Ende verkauft die Firma L’Oréal das Anwesen.
„Zirkel 28“ lautet die erste feste Adresse des BGV nach dem Krieg. Es ist ein großer Schritt: 1949 erwirbt der Verband ein Grundstück mit Gebäude – die ehemalige Gaststätte Zur Blume – in der Karlsruher Stadtmitte für 35.000 DM und beginnt mit den Renovierungsarbeiten. Den Zuschlag für die Sanierungsarbeiten erhält Architekt Karl Brannath, der auch für den Karlsruher Mieter- und Bauverein arbeitet. Der Umzug erfolgt Ende des Jahres mit 40 Kartons. Zwei Jahre später kauft der BGV auch das benachbarte Ruinengrundstück „Zirkel 26“ – vorerst als Garagengrundstück und Fahrradabstellplatz.
20 Jahre ist Hermann Boos alt, als er nach Kriegsdienst und Gefangenschaft heimkehrt. Vor seiner Einberufung hat er eine Lehre zum Versicherungskaufmann beim BGV abgeschlossen. Jetzt will er wieder loslegen, und zwar im Außendienst. Doch damals sind Außendienstmitarbeiter in reiferem Alter und oft ehemalige Bürgermeister. Syndikus Wilhelm Krause hält Boos für zu jung. Seine Antwort lautet „nein“. Doch der junge Badener lässt nicht locker und darf sich erst einmal im Vorzimmer beweisen. Bis endlich seine Chance kommt: Die Stelle eines wenig erfolgreichen, auf Provisionsbasis arbeitenden Außendienstmitarbeiters wird frei und das BGV-Nachwuchstalent greift zu. Vom Chef gibt’s dazu eine klare Ansage: „Ein Auto bekommen Sie aber nicht!“. Das schreckt Boos nicht ab. Dieser nimmt sich kurzerhand im Odenwald ein Zimmer und reist per Zug und Fahrrad über die Dörfer. Beim Außendienst ist Hermann Boos während seines ganzen Berufslebens geblieben. Und irgendwann hat er auch sein Auto bekommen.
Die beiden Grundstücke am Zirkel besitzen Ausbaupotenzial, doch es gibt bereits einen anderen Interessenten: Das Karlsruher Finanzamt möchte darauf einen Erweiterungsbau errichten und bietet Tauschobjekte an. Nach einigem Verhandeln findet sich für den BGV 1957 ein unbebautes Grundstück in der Karlsruher Südweststadt, in der Vorholzstraße 3, nahe der alten Wirkungsstätte in der Beiertheimer Allee. Innerhalb eines Jahres entsteht dort ein modernes fünfgeschossiges Bürogebäude mit komfortablen Personen- und Aktenaufzügen.
Im fünften Stock werden die Kantine und für die Entspannung nach Feierabend eine Kegelbahn eingerichtet. Das Treppenhaus schmücken farbige Treppenhausfenster mit den Wappen der Gründungsgemeinden, gefertigt in der Karlsruher Glaserei Großkopf. Jahre später finden sie in die Durlacher Allee ein neues Zuhause.
Bis 1979 bietet die Adresse Vorholzstraße inklusive eines zugekauften Nachbargebäudes und Erweiterungsbaus genügend Platz. Dann ist es beim BGV, der mittlerweile mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, wieder zu eng.
Bereits 1975 beschließt man einen Neubau und prüft danach verschiedene Standorte. Das Rennen macht ein Grundstück an der Durlacher Allee. Ausschlaggebend sind die zentrale Lage, eine günstige Verkehrsanbindung und vorhandene Erweiterungsoptionen. Sich hier einen modernen Unternehmenssitz vorstellen zu können, erfordert damals noch etwas Fantasie – dieser Teil der ehemaligen Karlsruher Ausfallstraße ist Ende der 1970er Jahre wenig repräsentativ. Das Gelände wirkt mehr wie eine Abbruchlandschaft. Das neue Grundstück ist ein Teil des ehemaligen Firmengeländes des Karlsruher Kosmetik- und Parfümherstellers Wolff & Sohn. Zwar grenzt es an den Gottesauer Platz mit seiner gewachsenen Bebauung an, doch an der Durlacher Allee befinden sich damals lediglich eine Tankstelle und mehrere barackenartige Gebäude. Auch das Gottesauer Schloss ist 1975 noch eine Ruine. Zukunftsmusik ist ebenfalls der geplante Neuaufbau der Hochschule für Musik Karlsruhe. Die Standortentscheidung des BGV ist der Beginn einer Aufwertung der in die Jahre gekommenen Karlsruher Oststadt.
Für den wegweisenden Neubau schreibt der BGV einen Architekturwettbewerb aus. Gewinner ist das Büro von Professor Karl Heinz Götz, das auch die Ausführung übernimmt. 1978 feiert der BGV Richtfest. Ende 1979 beziehen 325 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BGV das neue Hauptgebäude mit einer Verzögerung von sechs Monaten.
Das Warten hat sich gelohnt: Die Beschäftigten können sich auf rund 16.000 Quadratmetern entfalten. Gute Licht- und Belüftungsverhältnisse in Ein- und Mehrpersonenbüros bereiten eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Besonderen Wert legt der damalige Vorstand Lothar Basté auf die moderne Möblierung und eine Ausstattung mit modernster Technik: Alle Arbeitsplätze sind an die moderne EDV angeschlossen. Dank der großzügigen Räumlichkeiten können auch die Mitgliederversammlungen im Haus stattfinden.
Früh zeigt sich der BGV umweltbewusst: Bereits 1979 unterstützen auf dem Dach angebrachte Sonnenkollektoren die Warmwasserbereitung. Damit ist das Gebäude ein „wichtiger Schrittmacher in Sachen Energiesparen“, schreiben die Badischen Neuesten Nachrichten im Dezember 1979.
Erste Überlegungen, Büroflächen zu erweitern, gibt es im Jahr 1985: Der BGV-Verwaltungsrat beauftragt den Vorstand mit Verhandlungen über einen weiteren Grundstückserwerb in direkter Nachbarschaft. Die Mitarbeiterzahl hat sich spürbar auf etwa 400 erhöht, heißt es im Gutachten zur Begründung.
1987 schließt der BGV mit dem Land Baden-Württemberg einen Kaufvertrag über den Erwerb der gewünschten Fläche von etwas mehr als 4.000 Quadratmetern ab. Ein Jahr später erwirbt der Versicherer das dahinterliegende denkmalgeschützte Reitergebäude, eine ehemalige Kaserne des Badischen Feldartillerieregiments aus dem Jahr 1898.
Verantwortlicher Architekt für den ersten Teil des Erweiterungsbaus ist Hermann Rotermund. Die Baustelle hat es in sich. Im Juni 1988 ist die Baugrube fast ausgehoben, da passiert das Undenkbare: Das alte Reitergebäude sackt ab. Mit aufwendigen Unterfangungen und Fundament-Injektionen wird es gerettet. Am 24. August 1989 feiert man gemeinsam mit den Vertretern der BGV-Mitgliedsstädte Richtfest.
Der Neubau ist ein echter Hingucker: Markante Elemente sind der lange gläserne Verbindungsgang zur BGV-Zentrale von 1980 und eine Glas-Pyramide – in Anlehnung an die Pyramide auf dem Karlsruher Marktplatz - im Zentrum des Gebäudeensembles, in der sich die neue Cafeteria befindet.
1994 beginnt mit dem Umbau des historischen Reiterbaus der dritte Bauabschnitt. Erneut eine Herausforderung: der Untergrund. Das Grundwasser ist belastet und beim Aushub tauchen alte Mauerteile auf, die Reste der lange gesuchten Klosterruine Gottesaue sein könnten. Würde sich dies bestätigen, müssten die Baumaßnahmen umgehend eingestellt werden. Doch Erleichterung: Der Denkmalschutz gibt grünes Licht. Der Umbau geht weiter. Am 8. November 1995 wird das Reitergebäude seiner neuen Nutzung übergeben – nach zweijähriger Bautätigkeit mit kompletter Auskernung und vollständigem Neuaufbau hinter denkmalgeschützter Fassade.
2004 wird das Kundencenter fertiggestellt. Damit endet der vierte und vorerst letzte Bauabschnitt. Das „Fächergebäude“, das die Formensprache der Fächerstadt Karlsruhe aufnimmt – öffnet sich einladend zur Durlacher Allee und komplettiert die Stadtansicht zum BGV.
2008 wird wieder gebaut. Diesmal geht man neue Wege: Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens steht nicht der Raumgewinn im Vordergrund. Neue, flexible Lösungen sollen dem BGV als Ganzes zugutekommen. Schlagworte der Zeit sind Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Nutzungskomfort und anspruchsvolle Architektur gehören beim BGV zum Standard.
Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1980 wird revitalisiert, statt es abzureißen. Innen und außen ist es nach der Verjüngung kaum wiederzuerkennen. Von einigen lieb gewonnen Dingen verabschiedet man sich schweren Herzens, andere werden optimiert. Die Mehrzweckhalle im Untergeschoss etwa soll Tageslicht erhalten. Kegelbahn und Weinstube werden aufgegeben. Für den Abschied vom alten Gebäude lädt der Vorstand Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur großen „Abbruchparty“ ein. Mit der Spitzhacke am Arbeitsplatz und dem Abschieds-Graffiti an der Wand beginnt der gemeinsame Aufbruch in die neue Arbeitswelt des BGV. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich als Erinnerung Souvenirs mit nach Hause, besonders beliebt ist der Kernholzboden.
Das runderneuerte Gebäude wird 2011 wieder bezogen. Es trägt das Label „Green Building“ und zählt zu den umweltfreundlichsten Bürogebäuden in Deutschland. Glanzpunkte sind seine gute CO2-Bilanz und der Einsatz von Regen- als Brauchwasser. Ein intelligentes Beleuchtungsmanagement spendet nur dort Licht, wo es gerade benötig wird. Abwärme der MIRO-Mineralölraffinerie Oberrhein wird im Winter zum Heizen genutzt und im Sommer für die Klimaanlage – die „Karlsruher Lösung“. Tageslicht durchflutet die vormals dunklen Gänge sowie das Herz des Gebäudes: den Lichthof. Der bietet viel Platz für Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen, wie etwa Konzerte und Feiern.
Offene, flexible und moderne Arbeitswelten mit Kommunikations- und Pauseninseln ersetzen die bisherigen Ein- und Zweipersonenbüros. Insgesamt hat der Platzbedarf abgenommen, vor allem die IT-Infrastruktur benötigt dank moderner Technik immer weniger Raum. Der BGV generiert neue Einnahmen, indem er Räumlichkeiten vermietet. 2012 zieht das Landratsamt in das ehemalige Reitergebäude ein. Als Vermieter aktiv wird der BGV auch mit dem Neubau des Parkgebäudes 2017/18 – dem neuen Zuhause des Karlsruher Gesundheitsamts. Auch das Arbeiten im Home-Office ist beim BGV heute eine Selbstverständlichkeit. Seit 2021 nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die flexiblen Arbeitsmöglichkeiten: Für ihre Arbeit vor Ort können sie einfach Arbeitsplätze und Besprechungsräume flexibel buchen.
Nach innen und außen stiftet das Hauptgebäude Identität und steht für die Werte des BGV: Transparenz, Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Verantwortung.
Wertvolle Einblicke in die Personalentwicklung beim BGV geben die Geschäftsberichte. Bereits im zweiten Geschäftsjahr 1924/25 beginnt der Ausbau einer Außenorganisation. Mit Anzeigen in mehreren Tageszeitungen sucht der BGV nach neben- und freiberuflichen Mitarbeitern. Die Herren – damals kommen ausschließlich männliche Interessenten zum Zuge – sollen redegewandt und vertrauenswürdig sein. Angesprochen werden vor allem ehemalige Beamte und Offiziere.
Der Innendienst des BGV besteht im fünften Geschäftsjahr 1927/28 aus einem Geschäftsführer, einem Bürovorstand, einem Sachbearbeiter, einem Buchhalter, jetzt schon fünf weiblichen Bürokräften und einem Lehrling. In der Vorstandssitzung vom 19. Juli 1928 wird der Präsident des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Gugelmeier, zum Verbandsvorsitzenden gewählt.
In den 1930er Jahren leidet der Personalbereich des BGV. Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler führt in Deutschland zur Einschränkung demokratischer und bürgerlicher Rechte. Am 7. April 1933 wird das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in Deutschland erlassen. Hinter dem harmlos erscheinenden Titel verbirgt sich die Möglichkeit, jüdische, politisch missliebige Beamte und Frauen aus dem Öffentlichen Dienst zu entlassen oder in den vorzeitigen Ruhestand zu versetzen. Ob und ggf. wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BGV aufgrund dessen entlassen wurden, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Erhalten sind in den Akten für die Jahre 1934 bis 1940 mehrere Fragebögen zum sogenannten Ariernachweis. Betriebe in Deutschland werden nach dem Führerprinzip organisiert: Der Direktor wird Betriebs“führer“, die Belegschaft „Gefolgschaft“.
Nach Kriegsbeginn 1939 verliert der BGV Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf teils tragische Weise. 1942 kommt der 30 Jahre junge Leiter der Feuerwehrabteilung an der sogenannten „Ostfront“ zu Tode. Ein weiterer Mitarbeiter gilt als vermisst. 1943 verliert der BGV acht Mitarbeiter an den Dienst bei der Wehrmacht. Im Laufe des Jahres sollen zwei weitere „Nachwuchskräfte“ an die Front und vier Mitarbeiterinnen für die Rüstungsindustrie freigegeben werden.
Mit dem Wachstum verändert sich die Arbeitswelt. Als der BGV 1923 an den Start ging, schrieb man Versicherungsverträge und -scheine noch handschriftlich, oft am Stehpult und mit Ärmelschonern. Den zunehmenden Arbeitsaufwand kann bald nur noch eine große Zahl überwiegend weiblicher Schreibkräfte bewältigen. Für technische Rationalisierungen, etwa die Anschaffung einer Adressiermaschine, ist die Zahl kommunaler Kunden beim BGV noch nicht hoch genug. Unerlässlich ist aber eine Rechenmaschine: Sie wird in den 1950er Jahren für stattliche 4.500 DM gekauft.
Ein erster bedeutender Schritt in Richtung elektronische Datenverarbeitung erfolgt 1959. Im Geschäftsbericht heißt es: „Das Berichtsjahr stand für den Verband im Zeichen der Umstellung auf das Hollerithverfahren.“ Eingesetzt wird die Hollerithmaschine beim BGV anfangs für buchhalterische Zweck. Policen tippt man weiterhin per Schreibmaschine. Die Tätigkeiten an den Hollerith- und Schreibmaschinen sind meist Frauen vorbehalten. Wer den sogenannten „Locherinnen“ zuarbeitet, braucht zwingend eine schöne Handschrift, damit es beim Übertragen der Belege auf Lochkarten nicht zu Lesefehlern kommt.
Im Frühjahr 1967 erwirbt der BGV die erste IBM Kartenanlage und investiert ein Jahr darauf in ein Magnetband plus Magnetplattenspeicher. Beide sind damals exorbitant teuer und beanspruchen viel Raum. Doch sie bringen viele Vorteile mit sich: Adressen und Beitragskonten von Versicherten können verwaltet werden, Kfz.-Policen lassen sich schnell ausfertigen, Schadensklassen einfach einordnen und statistische Daten zuverlässig erheben. Zusätzlich investiert man in eine moderne Telefonanlage mit 20 Nebenstellen. Anlass sind die durch bauliche Erweiterungen immer längeren und damit zeitraubenden Wege des Verwaltungsgebäudes in der Vorholzstraße.
Eine neue Dimension erreicht der EDV-Ausbau im Jahr 1980 mit dem Umzug in das neue Verwaltungsgebäude an der Durlacher Allee: Alle Arbeitsplätze werden an die EDV angeschlossen und nehmen am Abfrage- und Dialogverkehr teil. Vor allem für männliche Sachbearbeiter bedeutet dies eine Umstellung: Statt zu diktieren und ihre Platten an Mitarbeiterinnen oder später ins Schreibbüro zu geben, sind sie nun selbst bei der Dateneingabe gefordert. So fördert die frühe Digitalisierung nachhaltig die Emanzipation: Schreiberinnen werden Sachbearbeiterinnen.
Vieles hat sich in den 100 Jahren seit Gründung des BGV verändert. Eines ist gleich geblieben: die Wertschätzung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese wiederum schätzen den BGV als Arbeitgeber für sein lebendiges Miteinander, flache Hierarchien und kurze Kommunikationswege. Über ein betriebliches Vorschlagswesen bindet das Unternehmen seit 1992 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv in Optimierungsprozesse ein. Neben der Ausbildung neuer Talente für die Versicherungswirtschaft ist die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung von Fachkräften ein zentrales Element der BGV-Philosophie. Gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitet der BGV 2007 erstmals ein Unternehmensleitbild. Die Kernaussage: „In jedem Fall badisch gut versichert“.
Die Familie bedeutet für den BGV schon immer viel. Noch vor der medialen Verkündung der „Work-live-balance“ unterstützt der Versicherer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Familienphase. Die Kinderbetreuung ist ein wichtiger Baustein einer familienbewussten Personalpolitik. 2011 eröffnet die Kindertagesstädte „Schloss-Geister“ auf dem Betriebsgelände – der BGV sichert sich sofort Platzkontingente und organisiert eine funktionierende Ferienbetreuung. Ein Engagement für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit Auszeichnung: Im Juni 2015 verleiht die Hertie-Stiftung dem Unternehmen das erste von bis heute drei, jeweils für drei Jahre gültigen Qualitätssiegeln „audit berufundfamilie“.
Gut arbeiten und badisch gut leben gehört schon immer zur Betriebskultur des BGV. Legendär ist das erfolgreiche Abwerben von Peter Heydthausen, Koch im renommierten Ettlinger Hotel Erbprinz, für das BGV-Restaurant in den 1980er Jahren. Auf der Karte des intern wie extern beliebten Betriebsrestaurants stehen bis heute zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten. Dort finden auch besondere Events statt, wie das Oktoberfest im Jahr 2008: Für vier Tage verwandelt sich die BGV-Kantine in eine „Wiesn“. Der Duft von Schweinshaxe und Brezn durchweht die Empfangshalle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind begeistert: Insgesamt gehen 800 Portionen Weißwürste, Schweinshaxen und Grillhendl über den Tresen.
Von den Sportfesten der Öffentlichen Versicherer in den 1980er und 1990er Jahren schwärmen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis heute. Höhepunkt des Betriebssports ist das Sportfest 1985 in Karlsruhe: In Fußball, Kegeln und Kanufahren messen Teams aus ganz Deutschland ihre Kräfte. Abendliches Highlight ist der Sportlerball.
Auch nach der Ära der großen Sportevents bleibt die BGV-Belegschaft sportlich, etwa bei vielen gemeinsamen Radtouren ins badische Umland. Im Winter geht es auf mehrtägigen Skiausflügen in die Berge, wie beispielsweise 2005 in die Obertauern. Highlight ist der BGV-Riesenslalom, bei dessen Austragung man sich an Weltcup-Bedingungen orientiert. Außerdem treten die BGV-Sportler immer wieder mit möglichst vielen Läuferinnen und Läufern bei der Badischen Meile an.
Von der Gründung am 1. Juli 1923 bis zum 1. Januar 1924 liegt die Geschäftsführung in den Händen von Direktor Wilhelm Beckert, gleichzeitig Direktor der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Baden. Nach seinem Ausscheiden entscheidet sich der Vorstand gegen eine Neubesetzung der Stelle.
Zum nebenamtlichen Geschäftsführer wird 1924 Amtmann Dr. Ketterer von der Geschäftsstelle des Städteverbandes und Städtebundes bestellt, der das Amt bis 1933 innehat.
Es folgt der Jurist Dr. Erwin Brunner, seit 1930 stellvertretender Geschäftsführer.
Mit der Einberufung Brunners zur Wehrmacht 1940 übernimmt Syndikus Wilhelm Krause das Amt. Er ist seit 1931 für den Verband tätig.
Das Wiedereinstellungsgesuch Dr. Brunners 1949 wird abschlägig beschieden. Ab Juni 1946 steht der BGV unter kommissarischer Leitung von Direktor Max Heidel. Dieser ist gleichzeitig Direktor des Badischen Gemeinderechnungsprüfungsamtes und gilt als politisch unbelastet. Zwei Jahre später wählen die Mitglieder Heidel satzungsgemäß zum Direktor. Er scheidet 1954 altersbedingt aus dem Amt. Ab 1. August ist Wilhelm Krause alleiniger Geschäftsführer. Er hat das Amt bis zum 31. Dezember 1969 inne, als er nach 38 Jahren BGV die Altersgrenze erreicht.
1955 als juristischer Mitarbeiter in den BGV eingetreten und 1959 ins Beamtenverhältnis übernommen, wird Lothar Basté 1961 stellvertretender Geschäftsführer. Ab 1970 ist er leitender Direktor und Geschäftsführer und nach Einführung der Vorstandsverfassung 1976 alleiniger Vorstand. Mit der Geschäftsausweitung erweitert sich der BGV-Vorstand 1980 um ein Mitglied und Basté wird Vorstandsvorsitzender. In seiner Zeit führt der BGV die EDV ein, die Basté mit technischem Sachverstand und großem Interesse fördert. Wegweisend ist die Entscheidung für den Standort an der Durlacher Allee. 1982 geht er in den Ruhestand.
1980 wechselt Hans Brandau von einem Versicherungskonzern zum BGV und übernimmt einen Sitz im Vorstand. Mit dem Ausscheiden seines Vorgängers Basté wird er zum geschäftsführenden Direktor und Vorstandsvorsitzenden bestellt. Das Augenmerk des „Vertrieblers mit Leib und Seele“ liegt im Ausbau des Außendienstes. In seine Ära fällt die Ausweitung auf das Privatkundengeschäft mit der Gründung der Tochtergesellschaft Badische Allgemeine Versicherung AG im Jahr 1988 zusammen mit der Öffentlichen Versicherungs-Anstalt der Badischen Sparkassen. Auch hat er die Gründung der Badischen Rechtsschutzversicherung AG initiiert, deren Aufsichtsrat er angehört. Hans Brandau engagiert sich in zahlreichen Ausschüssen des Verbands öffentlicher Versicherer und erhält zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. 2005 scheidet er altersbedingt aus seinen Ämtern aus.
Nachfolger wird der gelernte Jurist Heinz Ohnmacht. Der gebürtige Pforzheimer hat 1984 eines der ersten Trainees beim BGV begonnen und ist anschließend Assistent von Hans Brandau. Von Anfang an begleitet er das Projekt Badische Allgemeine und wird 1990 zum Prokuristen ernannt. Nach einem Jahr als Leiter des Referats Recht übernimmt er 1993 als Abteilungsdirektor den Bereich Recht und Personal. 2003 erhält Ohnmacht den Ruf in den Vorstand, er übernimmt 2005 den Vorstandsvorsitz der Tochtergesellschaft Badische Allgemeine Versicherungen AG. Seit September 2005 ist er Vorstandsvorsitzender des BGV. In seine Zeit fallen Strategieprojekte wie die Erarbeitung eines Leitbildes für den BGV, die Neustrukturierung des Privatkundengeschäfts und die Revitalisierung des Hauptgebäudes. Mit 63 Jahren scheidet er 2019 aus dem BGV aus. Seine Nachfolge tritt sein Vorstandskollege Professor Edgar Bohn an.
Professor Edgar Bohn wird 1959 im badischen Lörrach geboren und studiert Rechtswissenschaft in Freiburg. Nach dem Referendariat am Landgericht Baden-Baden und einer Tätigkeit als Rechtsanwalt in Bühl, kommt Edgar Bohn 1989 zum BGV, zunächst in die Abteilung Haftpflicht-Schaden. Ab 2003 ist er Mitglied des Vorstands. Daneben wird er im Juli 2009 zum stellvertretenden Vorsitzenden der BGV-Versicherung AG ernannt und im Dezember 2011 zum Mitglied des Vorstands der Badischen Allgemeinen Versicherung AG. Seit April 2019 ist Professor Bohn Vorstandsvorsitzender des BGV. Auf Vorschlag der Dualen Hochschule Karlsruhe (DHBW) führt er seit dem 1. Juli 2008 den Titel eines Honorarprofessors für sein langjähriges erfolgreiches Wirken als Lehrbeauftragter und besondere Verdienste um die Berufsakademie. Seit 2012 ist Professor Bohn Vorsitzender des Hochschulrats der DHBW Karlsruhe. Im Jahr 2022 erhält er auch von der DHBW den Titel des Ehrensenators.
Feuerereignisse bedrohen von jeher Städte und Gemeinden. Der große Brand von London im September 1666 zerstörte vier Fünftel der damaligen Metropole und machte 100.000 Einwohner obdachlos. Das Unglück war der Auslöser für die Einrichtung der ersten öffentlichen Feuerversicherung in England. In Deutschland gründet 1676 der Rat der Stadt Hamburg eine General-Feuer-Cassa. Diese erste öffentlich-rechtliche Versicherung gilt als Vorbild für alle deutschen Länder.
Als der BGV seine Aktivitäten 1923 beginnt, sind bereits viele Anbieter am Markt. Der badische Verband vergleicht seine Tätigkeit immer wieder mit dem Wettbewerb, wie eine Aufstellung aus dem Firmenarchiv belegt: 1927 steht der BGV demnach an 18. Stelle unter 51 Mitbewerbern. Obwohl in den folgenden Jahren mehr und mehr Versicherungsunternehmen das Angebot verdichten, arbeitet sich der BGV weiter vor: 1930 steht er bereits auf Platz 12 von 79. 1935 übernimmt der Verband die 1911 gegründete Badenia, den Feuerversicherungsverein der badischen Landgemeinden, mit ihrem gesamten Versicherungsbestand. Der BGV betreut damit neben den badischen Städten auch die Gemeinden. Dies setzt eine wichtige Entwicklung in Gang: Der Verband kann nun auch Beschäftigte im öffentlichen Dienst versichern.
Im Januar 1924 nimmt der BGV die Allgemeine Haftpflichtversicherung als zweite Sparte in den Versicherungsschutz auf. Besonders attraktiv für die Mitgliedsgemeinden ist der unbegrenzte Deckungsschutz auf Vermögens-, Sach- und Personenschäden. Er bezieht alle kommunalen Risiken mit ein. Nach der Inflation der 1920er Jahre investieren Kommunen dann verstärkt in die Infrastruktur, bauen Straßenbahnnetze aus und errichten Freibäder. Das eröffnet neue Risikoquellen für Städte und Gemeinden. Seit 1926 bietet der BGV seinen Mitgliedern eine Unfall- und Einbruchsdiebstahlversicherung an. 1928 kommt die reichsgesetzliche Unfallversicherung für die Bau- und Fahrbetriebe hinzu. Kurz darauf können sich auch Betriebe wie Feuerwehren, Krankenhäuser, Laboratorien und Theater beim BGV absichern. Auf Wunsch der kommunalen Sparkassen führt der Verband 1929 eine Überfall-Unfallversicherung ein. Zu einem zentralen Baustein der kommunalen Sicherheit wird die 1925 eingeführte Kautionsversicherung (heute Eigenschadenversicherung). Sie erstattet Gemeinden Schäden, die „durch die schuldhafte Dienstverletzung eigener oder ehrenamtlicher Mitarbeiter in Ausführung dienstlicher Verrichtungen unmittelbar zugefügt werden.“
Heute bietet die kommunale Sachversicherung des BGV ein breites Spektrum an Leistungen. Dazu zählen u.a. die Gebäude- und Feuerversicherung gegen Sturm- und Hagelschaden, die Waldbrandversicherung sowie eine Glas- und Maschinenversicherung. Besonders wichtig ist die Bauleistungsversicherung. Sie sichert kommunale Bauherren und die beauftragten Unternehmen gegen nicht vorhersehbare Beschädigungen der versicherten Bauleistungen ab, wie etwa Schäden durch ungeschicktes Vorgehen beim Bau, durch Vandalismus oder auch durch ungewöhnliche Witterungsereignisse.
Im Jahrzehnt der Öffnung öffnet sich der BGV. Neue Kunden, neue Menschen, neue Perspektiven: Mit Privatkunden kommt Aufbruchstimmung und frische Energie. Der Außendienst startet mit Rückenwind in die „Badenliga“. Das Unternehmen zeigt Gesicht: im Katastrophenfall, in neuen Kundencentern und durch die Förderung junger Talente der Region.
Eine wegweisende Entscheidung für die weitere Entwicklung des Verbands trifft die Mitgliederversammlung im August 1988: Der BGV erhält grünes Licht für den Start ins allgemeine Versicherungsgeschäft. Ab dem 1. Januar 1990 wird die bisherige Beschränkung auf Versicherungsnehmer aus dem öffentlichen Dienst aufgehoben. Als Rechtsform für das neue Geschäftsmodell entsteht die Badische Allgemeine Versicherung AG, eine hundertprozentige Tochter des BGV. Damit wandelt sich der Verband vom Nischen- zum Serviceversicherer. Unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herrscht Aufbruchstimmung.
Mit dem neuen Geschäftsmodell kommen neue Herausforderungen auf den BGV zu: Wie soll man Privatkunden gewinnen? Ein Außendienst besteht zwar, 1980 jedoch nur aus drei festen Mitarbeitern. Hinzu kommen 150 nebenberufliche Vertrauensleute im BGV-Außendienst – oft kommunale Verwaltungsbeamte und Bürgermeister. Das neue Servicemodell wird ausgebaut und erneuert. Der Mann der Stunde: Hans Brandau. Er erweitert ab 1982 systematisch und flächendeckend den Außendienst in kürzester Zeit. Für die wachsenden Anforderungen des neuen Markts und die sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen schult der BGV angestellte und nebenberufliche Außendienstkräfte intensiv. Und es gibt neue Anreize: Die „Badenliga“, ein bereits 1989 ins Leben gerufener Wettbewerb, belohnt besonders engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für deren außerordentlichen Einsatz. Erfolgreichen Vertrauensleuten winken attraktive Reisen.
Das runderneuerte Vertriebsmodell ist so erfolgreich, dass der BGV es im Privatkundengeschäft bis heute beibehalten hat.
Seit 1997 steht das Kunden-Service-Center in der Hauptverwaltung Privatkunden persönlich zur Seite – vor Ort oder per Telefon. Mit der Eröffnung des Fächergebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgebäude an der Durlacher Allee erhält der Privatkunden-Service seine eigene Wirkungsstätte. Beim BGV beginnt ein „neues Zeitalter für den Kundenservice“, berichtet das firmeneigene Mitteilungsblatt Echo. Besucher empfängt eine funktionell eingerichtete Empfangshalle. Die telefonische Erreichbarkeit wird weiter verbessert. Als das Kunden-Service-Center, intern KSC genannt, 2007 sein zehnjähriges Bestehen feiert, hat es bereits zehn Millionen Anfragen bearbeitet.
Sein Privatgeschäft verstärkt der BGV weiter mit der Eröffnung von Kundencentern in verschiedenen badischen Städten. Ab 2008 ist der Versicherer in Mannheim, Heidelberg, Offenburg, Freiburg und Konstanz vor Ort. Weitere Servicestellen öffnen 2014 in Mosbach, 2016 in Pforzheim und 2017 in Rastatt. Der BGV zeigt Gesicht und ist dort wo er gebraucht wird, sichtbarer und persönlich erreichbar.
Bereits zur Jahrhundertwende gehören Versicherungen für Automobile und Motorräder zum Portfolio der Versicherer im Land. Abgeschlossen werden sie allerdings noch freiwillig. Der BGV nimmt 1929 die Kraftfahrzeug-Kaskoversicherung neu in sein Angebot auf: eine visionäre Entscheidung des Vorstands. Denn noch kann niemand ahnen, wie sehr das Automobil schon bald das Leben in Deutschland prägen wird.
Mit wachsender Motorisierung nehmen die Unfallzahlen sprunghaft zu. Die Kraftfahrzeug-Kaskoversicherung bietet einen Schutz bei Beschädigung, Zerstörung, Totalschaden oder Verlust gemeindeeigener Fahrzeuge. Mit der 1938 eingeführten Allgemeinen Kraftfahrzeugversicherung können sich die Kommunen auch gegen Schäden versichern, die ihre Fahrzeuge am Eigentum Dritter verursachen. Ab dem 7. November 1939 sind dann alle Kraftfahrzeughalter in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, eine Kraftfahrzeugversicherung abzuschließen.
Die Kfz-Versicherung wird für den BGV zur Erfolgsgeschichte. Im Jahr 1988 stellt der Versicherer die zweihunderttausendste Police aus. Inzwischen gehören die Kfz-Versicherungen zu den Zugpferden des BGV, der in diesem Bereich seit vielen Jahren Nummer eins in Baden ist. 2004 zeichnet der Branchen-Informationsdienst magreport das Unternehmen in der Sparte private Autoversicherung mit der Bestnote „mmm“ aus für „langjährige hervorragende Leistung“.
Als aktiver Beitrag zur Verkehrswende hat der BGV die klassische Kfz-Versicherung in den vergangenen Jahren durch einen Zusatzbaustein für Elektroautos und E-Fahrzeuge erweitert. Dazu zählen auch Pedelecs, E-Bikes und E-Scooter.
Anfangs spalten sich am Gurt die Geister. Im Jahr 1971 steigt die Zahl der Verkehrstoten auf ein Rekordniveau. Slogans wie „Oben mit ist besser“, „Könner tragen Gurt“ und „Klick. Erst gurten – dann starten!“ sollen Autofahrerinnen und Autofahrer zum Anschnallen bewegen. Seit 1974 muss jeder Neuwagen auf den vorderen Sitzen mit Sicherheitsgurten ausgestattet sein – 1979 gilt dies auch für die Rücksitze. Doch ein Gurt im Auto heißt noch nicht, dass man sich auch anschnallen muss. Das ändert sich 1976 mit der allgemeinen Gurtpflicht. Diese spaltet das Autofahrerland: Gurtgegner fürchten, dass sie bei einem Unfall an den Gurt gekettet nicht mehr schnell genug aus dem Auto gelangen. Nach anfänglichen Auseinandersetzungen setzen sich die Vorteile des Anschnallens aber durch, auch, da die Versicherer dies von Anfang an sehr ernst nehmen. Nicht angeschnallte Fahrer sind im Falle eines Unfalls in der Mithaftung. Die Anschnallpflicht ist – zusammen mit dem Airbag – zur automobilen Erfolgsgeschichte geworden. Trotz Verdreifachung der Fahrzeuge sinkt die Zahl der Verkehrstoten immer weiter.
1970 unternimmt der BGV einen weiteren wichtigen Schritt und erweitert sein Angebot um eine Rechtsschutzversicherung, vorerst durch eine Beteiligung an der neugegründeten ÖRAG Rechtsschutzversicherung AG. Bis 1996 entsteht ein gemeinsamer Kundenstamm. Dann geht der BGV eigene Wege: Zum 1. Januar 1997 nimmt die Badische Rechtsschutzversicherung ihr Geschäft auf. Bereits zum Start verfügt sie über 40.000 Versicherungsverträge, aufgekauft aus der Kooperation mit der ÖRAG. Ein Novum in der Geschichte des BGV: Die Badische Rechtsschutzversicherung ist bundesweit tätig. Der damalige Verbandsdirektor Heinz Ohnmacht erinnert sich an seine ersten Jahre bei der Badischen Rechtschutz: „Wir fühlten uns wie bei einem Start-up und haben viele innovative Dinge gemacht, die es bisher nicht beim BGV gab.“
Auf der Höhe der Zeit nutzt der BGV 1994 die Gunst der Stunde: Mit dem Ende des staatlichen Monopols der Gebäudeversicherung am 1. Juli des Jahres bietet der Versicherer Kunden auch in diesem Bereich eine Versicherungslösung. Eine weitsichtige Entscheidung für die Menschen, denn Winterstürme wie Orkan Kyrill 2007, Orkan Sabine 2020 und Sturmtief Bernd im Frühjahr 2021 verursachen Sachschäden in Millionenhöhe. BGV-Versicherte genießen Versicherungsschutz im Rahmen der Wohngebäudeversicherung bei Ereignissen wie Starkregen oder Hochwasser. Sind in Baden-Württemberg so gut wie alle Hauseigentümer gegen Elementarschäden versichert, beträgt der Anteil bundesweit dagegen nur 46 Prozent.
Ein anderes wegweisendes Thema des BGV war die Schülerversicherung. Bereits 1935 überträgt das Kultusministerium dem BGV die Schülerunfallversicherung für die badischen Schulen als Pflichtversicherung. Ab 1974 wird sie vorübergehend in eine freiwillige Schülerzusatzversicherung umgewandelt – für eine Mark bzw. später einen Euro pro Schuljahr. Manche erinnern sich noch aus der eigenen Schulzeit an die rosafarbenen Zettel, die zum Schuljahresbeginn ausgeteilt wurden.
Mittlerweile haben das Land Baden-Württemberg und die öffentlichen Versicherer WGV und BGV eine alternative Lösung gefunden: Städte und Gemeinde übernehmen die Versicherung der Schülerinnen und Schüler in Form von Gruppenverträgen. Im Frühjahr 2020 führt die Covid19-Pandemie dann immer wieder zu Schulschließungen. Dadurch entsteht ein echtes Problem: Schülerinnen und Schüler im Fernunterricht verlieren den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz. Der BGV handelt zum Vorteil seiner Versicherten unbürokratisch und schnell: Kinder von BGV versicherten Eltern können kostenlos unfallversichert werden.
Mit der Neuausrichtung des Vertriebs baut der BGV seit 2008 seine Tarifangebote aus. BGVFirm – ein Angebot an Gewerbetreibende – deckt individuell branchenspezifische Risiken und Gefahren ab, die eine Pauschalversicherung nicht erfasst. So muss etwa die Betriebshaftpflicht für einen Friseursalon nicht die Eventualitäten einer Apotheke berücksichtigen. Die Spezifikation des Risikos in branchengerechten Tarifen bedient die besonderen Bedürfnisse der Versicherungsnehmer.
Jüngster Baustein des kommunalen Versicherungsschutzes ist die Cyberversicherung für Städte und Gemeinden. Die Schadensbilder in diesem Bereich besitzen eine neue Dimension: Fällt die IT aus – etwa aufgrund von Hackerangriffen – müssen oft kostspielige Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Gelangen geschützte Daten an die Öffentlichkeit, können Dritte zu Schaden kommen. Mit der Cyberversicherung steht der BGV Kommunen zur Seite. Den Schutz gibt es auch für Unternehmen und Privatpersonen.
Dass der BGV schnell und verantwortungsvoll handelt, zeigt sich auch 2020, als die Covid19-Pandemie Deutschland erreicht. Der Versicherer reagiert umgehend solidarisch auf die Sonderbelastung in den „systemrelevanten Berufen“. Beschäftigte der ambulanten und stationären Pflege sowie im Lebensmitteleinzelhandel erhalten in vielen Versicherungssparten günstige Sondertarife.
Was das Unternehmen familienfreundlich nach innen lebt, trägt es auch erfolgreich nach außen: Der Family Tarif bietet Familien ein maßgeschneidertes Versicherungspaket. Begleitet wird die Einführung des Familien-Tarifs mit einer Reihe von Aktionen und Beratungsangeboten. Im Januar 2022 erscheint die erste Ausgabe des BGV Family Magazins. Ein Family-Podcast unterstützt mit praktischen Informationen zu vielfältigen Familien-Themen.
Als Versicherer mit badischer Tradition liegen dem BGV lokale und regionale Belange am Herzen. Prävention spielt dabei eine wichtige Rolle. Expertinnen und Experten beraten Kommunen, schätzen Risiken ab und machen Vorschläge, wie sich Unfälle vermeiden lassen, so dass es erst gar nicht zum Versicherungsfall kommt.
1923 als kommunaler Feuerversicherer gestartet, pflegt der BGV ein traditionell enges Verhältnis zu den badischen, meist ehrenamtlichen Feuerwehren. Die enge Verbundenheit zeigt sich u.a. in den 1980er Jahren in einer Ausstellung historischer Feuerspritzen im Eingangsbereich des Hauptgebäudes. In der Praxis unterstützt der BGV badische Feuerwehren mit hochwertiger Ausrüstung, etwa mit Tragkraftspritzen und Wärmebildkameras. Seit 2009 informiert das BGV-Brandschutzmobil zu Brandgefahren und Brandschutzmaßnahmen. Eine wichtige Aufgabe: Nach wie vor sterben viele Menschen durch Feuer, Brände verursachen deutschlandweit jährlich Schäden von über einer Milliarde Euro.
Mit dem 2021 initiierten Förderwettbewerb „Nachwuchshelden“ begeistert der BGV mehr Menschen für ehrenamtliches Engagement. Das Ziel: junge Talente für badische Hilfs- und Rettungsdienste gewinnen.
Überregional engagiert sich der BGV am Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS), einer Initiative der öffentlichen Versicherer aus dem Jahr 1976. Naturwissenschaftler und Ingenieure untersuchen an neun Standorten in Deutschland Schadenfälle, erstellen Gutachten und entwickeln Maßnahmen zur Schadenverhütung.
Weil manchmal von oben nicht nur Gutes kommt, fördert der BGV den Verein für Hagelabwehr. Dessen Flugzeuge verteilen bei Hagelgefahr Silberjodid unterhalb der Wolken. Durch Aufwinde in höhere Schichten transportiert, verhindert dies durch Kondensation die Bildung großer Hagelkörner. In der badischen Ortenau, südlich von Baden-Baden bis nördlich von Herbolzheim, wird so der Obst-, Wein- und Tabakanbau als wichtige Einnahmequelle geschützt.
Der wachsenden Gefahr von Extremwetter-Ereignissen begegnet der BGV aktiv: Seit 2006 ermöglicht der Verband seinen Mitgliedsgemeinden den kostenlosen Zugriff auf das Unwetter-Frühwarnsystem „WIND“. Daneben verbreitet das 2011 von den öffentlichen Versicherern auf den Weg gebrachte Warnsystem KATWARN behördliche Warnungen und Sicherheitsinformationen schnell und unkompliziert. Unglücksfälle wie Großbrände, Bombenfunde oder außergewöhnliche Wetterereignisse werden geografisch präzise übermittelt – direkt von den verantwortlichen Leitstellen an mobile Endgeräte.
Sport und Kultur sind wichtige Zugänge für eine aktive Teilhabe am Gemeinwesen. Sie befördern Integration, gesellschaftlichen Zusammenhalt und soziale Kompetenz. Ein reges Vereinsleben und eine breite Kulturlandschaft sind bildungsrelevante Faktoren einer funktionierenden Gesellschaft. Der BGV engagiert sich deshalb insbesondere in den Bereichen Sport und Kultur in der Region und geht dabei in aller Regel langfristige und nachhaltige Kooperationen ein.
Mit seinem breiten Sponsoring-Engagement setzt der BGV heute vor allem bei den drei großen Vereinen Karlsruher SC, SC Freiburg und Rhein-Neckar Löwen auf Sichtbarkeit in der jeweiligen Region. Dort steht der BGV vor allem für das Stadionerlebnis der kleinsten Fans. Fast schon Tradition dabei: die klassische BGV-Fanfahne!
Das Festspielhaus Baden-Baden, die Badisch Bühn, die Volksschauspiele Ötigheim, DAS FEST oder auch die Hochschule für Musik in Karlsruhe – das Engagement für Kultur ist vielfältig und reicht vom kleinen Theater bis zum großen Konzerthaus. Kunst und Kultur sind Ausdruck einer ganzen Gesellschaft und von herausragender Bedeutung. Gerade in der Pandemie hat jeder schmerzlich miterleben müssen, was der Wegfall eines breiten kulturellen Angebots bedeutet. Der BGV setzt sich ungebrochen für die vielfältige Kulturlandschaft in Baden ein. So wurde beispielsweise auch der Wettbewerb Jugend jazzt fortlaufend unterstützt, auch wenn das Preisträgerkonzert coronabedingt nicht stattfinden konnte.
Triftige Gründe, sich heute sozial, ökologisch oder kulturell als Unternehmen zu engagieren, gibt es wahrlich genug. Der BGV hat sich schon immer aus Überzeugung vielfältig engagiert – mit Sponsoring, Spenden und anderer Unterstützung. Und das wird auch in Zukunft so sein. Beim BGV ist der Blick auf den Nächsten, ob es der eigene Mitarbeiter, der Kunde oder der Bürger in der Nachbarschaft ist, grundlegend. Engagement für Umwelt und Menschen in der Region ist Teil der Unternehmensphilosophie, Teil des Leitbildes.
Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch, wirtschaftlich nicht den kurzfristigen Gewinn im Auge zu haben, sondern sich langfristig stabil aufzustellen. Dabei gilt es, Entscheidungen zu treffen, die sich vielleicht erst in Jahren auszahlen, und Innovationen in feste Prozesse zu überführen. Der BGV gehört den badischen Kommunen und trägt so dazu bei, die kommunale Daseinsvorsorge sicherzustellen. Seit 2017 ist das Unternehmen gemäß der entsprechenden EU-Richtlinie dazu verpflichtet, über dieses Engagement zu berichten. Vieles, was sonst eher im Stillen getan wurde, findet seitdem den Weg in die Öffentlichkeit.
Seit 2021 treibt ein Nachhaltigkeitsteam die Themen auf allen Ebenen voran. Entlang der ESG-Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) wird der BGV insgesamt noch nachhaltiger und engagiert sich breit in der ganzen Region. Dazu gehört auch das Bekenntnis zu nachhaltigen Standards gemeinsam mit befreundeten Unternehmen im Verband der öffentlichen Versicherer. Zusammen trat man schon 2020 der Investoren-Initiative „PRI“ (Principles for Responsible Investment) bei. Jüngst folgte der Einstieg beim German Sustainability Network (GSN). Die Post wird klimaneutral mit dem GoGreen-Siegel versendet und das Arbeitgeber-Engagement ist zum dritten Mal in Folge mit dem audit berufundfamilie ausgezeichnet.
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